Caffè Ferrari
Marke: Alois Lageder Markenmacher: Alois & Clemens Lageder
Marke: Alois Lageder
Markenmacher: Alois & Clemens Lageder
Seit 1823 entstehen auf dem Südtiroler Familienweingut Alois Lageder aussergewöhnliche Weine im Einklang mit Natur und Universum. Alles soll im Gleichgewicht sein: Flora und Fauna, Erde und Kosmos. Nach den Grundsätzen der biodynamischen Landwirtschaft kreiert Alois Lageder Weine von aufregender mineralischer Sensualität.
Über den fast erntereifen Pinot-Trauben summen die Bienen. Ein Pfau stolziert unbekümmert zwischen den Rebstöcken umher. Kräuter und Blumen wachsen im Schatten der Trauben, wo keiner sie ausreissen wird. Weiter oben auf den Weinbauterrassen steht ein Schaf, das selig wiederkäut, weil es sicher ist, dass seine Gräser noch nie mit etwas anderem in Berührung gekommen sind als mit glitzernden Tautröpfchen.
In den fünfzig Hektar grossen Weinbergen des Weinguts von Alois Lageder, die wie smaragdgrüne Blickfänge zwischen den Südtiroler Gemeinden von Margreid, Kurtatsch, Tramin und Kaltern liegen, setzt die Natur alles daran, um den besten Nektar zu liefern. So werden die Insekten zu Tagelöhnern, der Bauer zum Arbeitstier, Licht, Mondphasen und das Klima zu Önologen.
Ein Gleichgewicht, das die astralen Elemente der Erde zusammenführt
Hier, im südlichen Zipfel des italienischen Teils von Südtirol, geschützt von den Steilgründen rund um die Weinstrasse, ist es tagsüber glühend heiss und bei Nacht recht kalt. «Das Zusammenleben zwischen Flora und Fauna schafft ein Gleichgewicht und führt die astralen Elemente auf der Erde zusammen. Diese Biodiversität spiegelt sich zur Gänze im Wein wider», sagt der 66-jährige Alois Lageder IV.
Aus einer 200 Jahre alten Weinbauernfamilie stammend (die Kellerei wurde 1823 in Bozen gegründet), ist er einer der grössten Experimentatoren auf dem Sektor der biodynamischen Landwirtschaft. «Seit wir Schafe und Kühe halten, wachsen die Pflanzen kräftiger und harmonischer», berichtet er.
Inzwischen beschäftigt sich der 29-jährige Alois Clemens V., der eine endlose Reihe von Spezialisierungen auf dem Gebiet der Weinkunde mitbringt, mit dem Marketing und der wirtschaftlichen Entwicklung des Familienweinguts.
Ein Teil der 1,2 Millionen Flaschen Wein, die vom Familienbetrieb erzeugt werden, sind nach strengen landwirtschaftlichen und philosophischen Prinzipien gemäss der Lehre Rudolf Steiners hergestellt. Der österreichische Denker, Pädagoge und Erfinder der Anthroposophie setzte schon Ende des 19. Jahrhunderts den Grundstein eines ganzheitlichen Umweltbewusstseins.
Kunst dient uns, um über uns hinauszuwachsen und den Geschmack zu verfeinern.
Überall präsent: die Kunst
Es ist kein Zufall, dass die 1995 in Margreid errichtete Kellerei voll mit Kunstwerken ist. Ihre Schöpfer werden immer wieder eingeladen, sich von den Geschichten dieses Landes inspirieren zu lassen. Dafür lassen sie als Gegenleistung eine Installation, ein Video oder eine Skulptur zurück. So zeigt eine Videoprojektion des Italieners Mario Airò im Alterungskeller von Löwengang Chardonnay und Löwengang Cabernet – den zwei wichtigsten Weinen des Hauses – den kontinuierlichen Zyklus der Hefen und ihren Tanz im Wein.
Ein kleines Windrad am Dach lässt die Melodie «Wiegenlied für Barrique-Fässer und Streicher», entlehnt aus dem Sechsten Brandenburgischen Konzert von Johann Sebastian Bach, erklingen. Eine weitere Sensation ist das Bienenhaus der deutschen Künstler Rosemarie Trockel und Carsten Höller. Oder drei Glasquader, gefüllt mit Erdreich aus Lageders besten Weinberglagen, ein Werk von Christian Philipp Müller zur Ehrung von Mutter Erde.
«Die Kunst dient in erster Linie uns selbst, meiner Familie, um über uns selbst hinauszuwachsen und den Geschmack zu verfeinern», erklärt Alois Lageder, der während zehn Jahren auch Präsident des zeitgenössischen Museums von Bozen war. «Wenn man gesamtheitlich denkt, ist Kunst etwas immer Präsentes, Inspirierendes, das dem Auge gefällig ist. Unterhaltungen mit Künstlern sind seit jeher immer fruchtbar und enorm wichtig gewesen.»
Auch die Etiketten der Weinflaschen stammen aus Künstlerhand: Bevor sie in den Handel gelangen, werden sie von Veronika, der Ehefrau von Alois IV, begutachtet.
Wir streben nach Spannung, nach mineralischer Sensualität.
Das Unternehmen produziert 35 Marken aus den wichtigsten Südtiroler Reben: Chardonnay-Trauben, die an den felsigen Hängen von Margreid wachsen, die Lagreiner Trauben, die die sandigen Porphyrböden des Bozner Kessels bevorzugen. Weitere Sorten sind Pinot Grigio, Pinot Noir, Gewürztraminer und Cabernet Sauvignon, eine Rebsorte, die im meistprämierten Wein des Anwesens zum Tragen kommt: dem Cor Römigberg.
«Die Prämierungen interessieren uns eigentlich wenig, jahrelang haben wir die Flaschen nicht einmal den Weinführern gegeben oder Rezensionen erstellen lassen», erzählt Alois Clemens. «Unsere Weine sollen Lust auf mehr aufkommen lassen. Wir streben nach Spannung, nach mineralischer Präzision.»
Siebzig Prozent der Produktion werden im Ausland verkauft, der Rest in Italien.
Aus strategischen und ethischen Überlegungen gibt es die Weine nur in der Gastronomie und in Weinhandlungen.
Ein tief empfundenes, jahrzehntealtes Vertrauen
Von dieser wirtschaftlichen Entscheidung sind auch die neunzig Landwirte direkt betroffen, die ihre Trauben an Lageder abtreten: «Das ist eine alte Südtiroler Tradition, ein Kauf auf Ehre», erklärt Alois Clemens. «Die Winzerpartner übergeben uns die Trauben, aber der Preis wird erst im nächsten Jahr festgelegt. Unter uns herrscht ein tief empfundenes, jahrzehntealtes Vertrauen.»
So wie es früher üblich war, wird nach Festlegung des Preises viermal im Jahr an den Gedenktagen der Heiligen Martin, Mariä Empfängnis, Georg und Jakob bezahlt.
Man glaubt daran, dass auch dies zum Gleichgewicht beiträgt – wie alles, was man bei Lageder tut, damit die Weinstöcke in noch grösserer Harmonie wachsen und gedeihen. «Es ist die Aufgabe des Menschen, die Natur zu schützen», sagt Alois Lageder IV. «Hinter einem einfachen Rebstock agiert eine ganze Galaxie.»